Wolfsburger Frust: "Ziemlich sauer" nach "chaotischer" Pleite
Vor lauter Ärger war Lineth Beerensteyn einen Moment lang fast sprachlos. "Ich kann gerade nicht die richtigen Worte finden, weil ich ziemlich sauer bin", schimpfte die Stürmerin, nachdem ihr VfL Wolfsburg bei Real Madrid eine womöglich folgenschwere 0:2 (0:1)-Niederlage in der Champions League kassiert hatte. "Es war einfach chaotisch, es fühlte sich an, als wären wir in Unterzahl gewesen."
Dabei hatte tatsächlich Madrid über eine Halbzeit lang zu zehnt gespielt, in der Nachspielzeit agierte Real am Ende sogar in doppelter Unterzahl - und hat im Kampf um den direkten Viertelfinaleinzug nun mit einem Punkt mehr die Nase vorn. "Wir waren nicht effizient. Ohne Tor kannst du nicht gewinnen", lautete das ernüchternde Fazit von Trainer Stephan Lerch bei Disney+ nach der Pleite im strömenden Regen.
Zu allem Überfluss wurde auch noch Nationaltorhüterin Stina Johannes kurz vor dem Ende von Iris Santiago böse mit dem Fuß im Gesicht erwischt, die Real-Spielerin sah dafür nach Videobeweis Rot. "Ich habe noch keine Info", sagte Lerch angesprochen auf die blutige Nase der 25-Jährigen, "wir müssen abwarten."
Klar ist: Mit neun Zählern rutschte der VfL hinter Real und aus den Top 4, die direkt ins Viertelfinale einziehen, bevor es zum Abschluss der Ligaphase am kommenden Mittwoch im Showdown gegen den FC Chelsea um Nationalspielerin Sjoeke Nüsken geht. "Wir können es auch Chelsea schwer machen, das haben wir in dieser Saison schon gezeigt", gab sich Beerensteyn kämpferisch.
Allen Grund zur Freude hatte indes Ex-Nationalspielerin Sara Däbritz, die seit diesem Sommer für Madrid aufläuft. "Mit einer Spielerin weniger haben wir gekämpft und verteidigt", schwärmte die 30-Jährige nach den Toren von Maria Mendez (19.) und Linda Caiceo (67.), "es war großartiges Teamwork."
H.Vaccarello--LDdC