Gesundheitsministerium: Neun Tote bei israelischen Luftangriffen auf Gazastreifen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Dienstag Luftangriffe gegen die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen geflogen. Dabei wurden mindestens neun Menschen getötet, wie das Gesundheitsministerium des von der radikalislamischen Palästinenserbewegung Hamas kontrollierten Gazastreifens mitteilte.
Die israelische Armee teilte mit, die Angriffe hätten sich gegen drei Anführer des Islamischen Dschihad gerichtet. Demnach handelte es sich um Dschihad Ghannam und Chalil Al-Bachtani im Gazastreifen und Tarek Essdine im Westjordanland. In Rafah im Süden des Gazastreifens sah ein AFP-Fotograf die Leiche eines Mannes, der als Ghannam identifiziert wurde.
Dem Gesundheitsministerium im Gazastreifen zufolge waren Frauen und Kinder unter den Toten. Nähere Angaben zur Identität der Getöteten machte es nicht.
Die Luftangriffe begannen kurz nach 02.00 Uhr morgens (01.00 Uhr MESZ) und dauerten zwei Stunden später immer noch an, wie AFP-Journalisten berichteten. Im Osten der Stadt war eine weitere Explosion zu hören.
Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP in Gaza sah nach den nächtlichen Angriffen die Spitze eines Gebäudes in Flammen stehen. Rettungswagen bargen Opfer.
Der Islamische Dschihad, eine militante Gruppe mit engen Verbindungen zum Iran, ist im Gazastreifen stark vertreten. Sie nutzt das Gebiet regelmäßig für Raketenangriffe auf Israel. Israel bezeichnet den Islamischen Dschihad als Terrororganisation.
Die Lage in der Region ist nach dem Tod eines ranghohen Vertreters der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad in israelischer Haft wieder extrem angespannt. Der 45-jährige Gefangene Chader Adnan war vergangene Woche nach einem monatelangen Hungerstreik in israelischer Haft gestorben. Unter ägyptischer Vermittlung wurde wenig später eine Waffenruhe vereinbart.
R.Buglione--LDdC