La Domenica Del Corriere - 16 Tote durch massive russische Raketen-Angriffswelle in der Ukraine

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16 Tote durch massive russische Raketen-Angriffswelle in der Ukraine
16 Tote durch massive russische Raketen-Angriffswelle in der Ukraine / Foto: Sergei SUPINSKY - AFP

16 Tote durch massive russische Raketen-Angriffswelle in der Ukraine

Bei einer erneuten Angriffswelle gegen die Ukraine hat die russische Armee in der Nacht auf Freitag mehrere Städte mit Raketen beschossen, darunter erstmals seit mehr als 50 Tagen auch die Hauptstadt Kiew. Mindestens 16 Menschen seien durch die Angriffe getötet worden, teilten die ukrainischen Behörden mit. Präsident Wolodymyr Selenskyj geißelte die Angriffe und zeigte sich überzeugt, dass diese Moskau dem "Scheitern und der Bestrafung" näher bringen.

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"Jeder Angriff, jeder perverse Akt gegen unser Land und (unser) Volk bringt den Terrorstaat näher an das Scheitern und die Bestrafung heran", erklärte Selenskyj. "Auf den russischen Terror muss ein gerechter Gegenschlag der Ukraine und der Welt erfolgen. Und das wird geschehen."

Verteidigungsminister Oleksij Resnikow erklärte seinerseits, dass die Vorbereitungen für die erwartete Gegenoffensive der Ukraine kurz vor dem Abschluss stünden. "Die Ausrüstung wurde versprochen, vorbereitet und teils geliefert", hob er mit Blick auf westliche Waffenlieferungen hervor. Zu der in naher Zukunft erwarteten ukrainischen Frühjahrsoffensive sagte er: "Im weitesten Sinne sind wir bereit."

Die neue russische Angriffswelle traf unter anderem die südlich von Kiew gelegenen Stadt Uman. Es seien 14 Menschen getötet worden, teilte das Innenministerium auf Telegram mit. Unter den Opfern seien zwei Kinder im Alter von zehn Jahren. Ein AFP-Fotograf sah ein zerstörtes und ausgebranntes Wohnhaus, in dem Rettungskräfte nach Überlebenden suchten. Unterstützt wurden sie von Einwohnern, unter ihnen der 33-jährige Dmytro. "Ich will meine Kinder finden, lebend oder tot", sagte er AFP. "Sie sind unter den Trümmern."

In der weiter östlich gelegenen Stadt Dnipro wurden durch die russischen Angriffe mindestens zwei Menschen getötet, wie Bürgermeister Borys Filatow mitteilte. Raketen "töteten erneut Zivilisten in Dnipro", schrieb er im Onlinedienst Telegram. Die Todesopfer seien eine junge Frau und ein drei Jahre altes Kind.

In Kiew wurden die Einwohner der Hauptstadt aufgerufen, Schutz zu suchen und nicht auf die Straßen zu gehen. "Nach einer Pause von 51 Tagen hat der Feind wieder einen Raketenangriff auf Kiew geflogen", erklärte der Leiter der Militärverwaltung, Serhij Popko. "Es gibt keine zivilen Opfer und es wurden keine Schäden an Wohngebäuden oder Infrastruktur-Einrichtungen gemeldet."

Wegen der Angriffe war die Luftabwehr über Kiew aktiviert worden. Der Armee zufolge wurden über der Hauptstadt elf Marschflugkörper und zwei Drohnen abgeschossen. Insgesamt wurden landesweit nach Armeeangaben 21 russische Marschflugkörper abgeschossen. Die Raketenabwehr der Ukraine war zuletzt durch die Lieferung hochmoderner Abwehrsysteme durch die westlichen Verbündeten massiv verstärkt worden.

Während des Winters hatten die russischen Streitkräfte regelmäßig die Städte und die Infrastruktur der Ukraine bombardiert. Zuletzt wurden diese massiven Angriffe etwas seltener, die Hauptstadt Kiew war seit Anfang März nicht mehr mit Raketen beschossen worden. Allerdings wurde sie in der vergangenen Woche nach ukrainischen Angaben von russischen Drohnen iranischer Bauart angegriffen.

Hauptschauplatz der Kämpfe in der Ukraine ist derzeit der Osten des Landes. Von dort meldeten die von Moskau eingesetzten Behörden in Donezk am Freitag, dass durch ukrainischen Beschuss sieben Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden seien. Es seien sowohl ein Krankenhaus als auch Wohnhäuser getroffen worden.

Besonders umkämpft ist seit Wochen die Stadt Bachmut, die inzwischen fast vollständig zerstört und offenbar zu großen Teilen von russischen Truppen besetzt ist. Offenbar als Zeichen der Kontrolle über die Stadt erklärte am Freitag der russische Vize-Regierungschef Marat Chusnullin, dass er Bachmut besucht habe. "Die Stadt ist beschädigt, aber man kann sie wieder aufbauen", erklärte er einer Telegram-Botschaft.

R.Buglione--LDdC